Was versteht man unter einer Hashimoto Thyreoiditis?
Die Hashimoto Thyreoiditis ist eine Entzündung der Schilddrüse, die durch Schilddrüsen-Antikörper ausgelöst wird. Mit der Diagnosestellung Hashimoto Thyreoiditis erhalten, Patienten in der Regel die Information, dass diese Entzündung im Laufe der Zeit zu einer Auflösung der Schilddrüse führen wird und das einzige, was sie noch tun können, sei die fehlenden Schilddrüsenhormone durch einen Hormonersatz (in der Regel mit L-Thyroxin) zu ersetzen, auf einen guten Selenspiegel zu achten und Jod zu vermeiden. Die Krankheit an sich aber sei unheilbar, da es sich bei der Hashimoto Thyreoiditis um eine Autoimmunerkrankung handle.
Wie entsteht eine Hashimoto Thyreoiditis?
Eine Hashimoto-Thyreoiditis entsteht bei Frauen oft aus nach der Geburt eines Kindes (Postpartum-Thyreoiditis), nach der ersten Menstruation bis hin zur Menopause. Schübe der Hashimoto-Thyreoiditis können aber auch in Situation der Mehrfachbelastung durch Familie und Beruf auftreten. Weitere Auslöser können u. a. Infektionen, eine Schwermetallbelastung oder eine starke Jodbelastung sein.
Beschwerdebilder einer Hashimoto Thyreoiditis
Die Hashimoto-Thyreoiditis geht mit einer Vielzahl von Beschwerden der Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) bis hin zu Beschwerden der Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) einher. Trotz regelmäßiger Anpassung der L-Thyroxin-Dosis an diese Beschwerden fühlen sich Hashimoto-Patienten oft unwohl und unverstanden. Häufig ist die Hashimoto-Thyreoiditis auch gepaart mit einem Vitalstoffverlust, so dass sich weitere Beschwerden wie beispielsweise die eines Eisenmangels oder Vitamin-D-Mangels zeigen.
Hashimoto Thyreoiditis – Erstanamnese
Eine Hashimoto Thyreoiditis läuft erfahrungsgemäß in verschiedenen Phasen ab. Bei der Erstanamnese lege ich meinen Augenmerk daher insbesondere auf:
- Ihre Körpertemperatur
Ihre Körpertemperatur über 3 Tage viermal am Tag gemessen, gibt mir Aufschluss über die Funktionsfähigkeit Ihrer Schilddrüse. - Ihre Schilddrüse im Ultraschall
Über den Ultraschall kann ich mir ein Bild über den Zustand Ihre Schilddrüse machen. Liegen Entzündungszeichen vor oder hat sich Narbengewebe gebildet. Wie groß und funktionsfähig ist Ihre Schilddrüse. - Ihre Beschwerden
Welche Beschwerden haben Sie? - Ihre Laborwerte
Wie hoch sind Ihre Antikörperspiegel? Haben Sie Vitalstoffverlust? Beispielsweise einen Eisen- oder Vitamin-D-Mangel?
Aufgrund der aus diesen Untersuchungsergebnissen gewonnenen Erkenntnissen ist es mir möglich, eine Einschätzung darüber vorzunehmen, in welcher Phase einer Hashimoto-Thyreoiditis Sie sich gerade befinden.
Phasen einer Hashimoto Thyreoiditis
Akutphase
Finden sich in Ihrem Blut hohe Spiegel an Schilddrüsen-Antikörpern? Ist Ihre Schilddrüse durch die Entzündung geschwollen und von Entzündungswasser durchsetzt und dunkel geworden? Haben Sie Beschwerden einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)? Sind Sie möglichweise empfindlich gegen Jod? Stecken Sie also mittendrin in einer Hashimoto-Thyreoiditis?
Chronische Phase
Ihr Körper hat bereits mit der Bekämpfung der Entzündung begonnen, aber der Heilungsprozess ist noch nicht ganz abgeschlossen. Erkennbar an den noch immer vorhandenen Schilddrüsen-Antikörpern, den Entzündungszeichen in der Schilddrüse sowie sich im Rahmen des Heilungsprozesses gebildeten Narbengewebes. Diese Phase der Erkrankung erfordert ganz andere Heilmittel als die akute Entzündung.
Defektheilung
Ihre Schilddrüse zeigt keine Entzündungszeichen mehr, die Schilddrüsen-Antikörper sind nicht mehr vorhanden, aber Ihre Schilddrüse zeigt eine schlechte Funktion. Dann war vermutlich der Heilungsprozess fehlerhaft und Ihre Schilddrüse muss durch aktivierende Maßnahmen gefördert werden.
Geheilt
Erfahrungsgemäß gibt es auch immer wieder auch Fälle, in denen die Schilddrüsen-Antikörper im Laufe der Zeit zurückgehen, die Schilddrüse keine Entzündungszeichen mehr zeigt und die Krankheit somit auch zum Stillstand kommen kann. Weil Betroffene vielleicht ihr Leben neu strukturiert haben, die Ernährung umgestellt haben, Belastungsfaktoren weggefallen oder sich verringert haben oder aber naturheilkundliche Maßnahmen ergriffen wurden, um die Schilddrüse zu stärken.
Meine naturheilkundliche Behandlungsansätze
Nicht alle Patienten zeigen das Vollbild einer Hashimoto Thyreoiditis mit Beschwerden wie chronischer Müdigkeit, Leistungsschwäche, Gewichtszunahme, depressiver Verstimmung und Ängste. Entsprechend unterschiedlich ist auch die Behandlung. Einige Patienten werden gar nicht medikamentös behandelt, andere wiederum erhalten beispielsweise L-Thyroxin-Gaben und werden in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen kontrolliert werden.
Vor allem aber möchten viele Patienten nicht einfach nur tatenlos zusehen und abwarten bis sich ihre Schilddrüse vollständig aufgelöst hat und suchen nach Alternativen in der Hoffnung auf Heilung oder zumindest zur Linderung seiner Beschwerden.
Je nach Befund und Phase Ihrer Hashimoto Thyreoiditis sowie Ihrer Gesamtkonstitution werde ich entsprechende naturheilkundliche Maßnahmen wie beispielsweise
- Substitution von Schilddrüsenhormonen
- Substitution von Vitaminen und Mineralstoffen
- Lokaltherapien (Schilddrüsenmassage, Schilddrüsenwickel)
- Klangschalen-Massage
- Schilddrüsen-Yoga
- Anpassung der Ernährung
- Förderung der Darmgesundheit
einsetzen, um sowohl Ihre Schilddrüse als auch die eng mit ihr zusammenarbeitenden Hormondrüsen – die Nebennieren und die Geschlechtsdrüsen – zu stärken.